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BFH, 31.01.2006 - III B 57/05 |
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AO § 110; FGO § 115 Abs. 2
Treu und Glauben - Vertrauenstatbestand - datenbank.nwb.de
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- Wolters Kluwer (Leitsatz)
Antrag auf Investitionszulage; Schaffung eines nachhaltigen Vertrauenstatbestands durch die Nichtbeanstandung der fehlerhaft unterzeichneten Anträge der Vorjahre; Beachtlichkeit eines Verhaltens des Finanzamtes nach Abgabe des Investitionszulagenantrags; Unterzeichnung ...
Verfahrensgang
- FG Brandenburg, 24.02.2005 - 5 K 834/03
- BFH, 31.01.2006 - III B 57/05
Wird zitiert von ... (2) Neu Zitiert selbst (3)
- FG Brandenburg, 01.06.1999 - 3 K 212/97
Unwirksamkeit eines Investitionszulagenantrages wegen Verstoßes gegen das Gebot …
Auszug aus BFH, 31.01.2006 - III B 57/05
Der 3. Senat des Finanzgerichts (FG) Brandenburg gab der Klage durch Urteil vom 1. Juni 1999 3 K 212/97 I (Entscheidungen der Finanzgerichte ---EFG-- 1999, 915) hinsichtlich des Investitionszulagenbescheids 1994 statt und gewährte Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, weil die fehlerhafte Unterzeichnung nicht allein durch den Rechtsirrtum der Klägerin, sondern wesentlich auch durch das Verhalten des FA verursacht worden sei.Entgegen der Auffassung des 5. Senats des FG sei die Entscheidung des 3. Senats im Festsetzungsverfahren (Urteil in EFG 1999, 915), dass bezogen auf die Investitionszulage 1993 noch kein Vertrauenstatbestand begründet worden sei, für das Erlassverfahren nicht bindend.
Hinsichtlich des Investitionszulagenbescheids 1993 hatte der 3. Senat des FG in seinem Urteil in EFG 1999, 915 eine solche Nachhaltigkeit verneint, weil das FA vor Abgabe des Investitionszulagenantrags 1993 lediglich einmal die fehlerhafte Unterzeichnung, nämlich des Investitionszulagenantrags 1992 nicht beanstandet habe.
Mit ihren Ausführungen, das FG habe zu Unrecht eine Bindung an das Urteil in EFG 1999, 915 im Verfahren gegen den Investitionszulagenbescheid 1993 angenommen, hat sie keine schwerwiegenden Fehler in diesem Sinn aufgezeigt.
- BFH, 28.07.2003 - III B 125/02
NZB: Einheitlichkeit der Rspr.
Auszug aus BFH, 31.01.2006 - III B 57/05
Die Klägerin hat weder eine von dem FG-Urteil abweichende Entscheidung bezeichnet noch hat sie dargelegt, dass das FG-Urteil mit einem offensichtlichen Rechtsanwendungsfehler von erheblichem Gewicht im Sinne einer willkürlichen oder greifbar gesetzwidrigen Entscheidung behaftet ist (Senatsbeschluss vom 28. Juli 2003 III B 125/02, BFH/NV 2003, 1445). - BFH, 14.09.1999 - III R 78/97
Wiedereinsetzung für Investitionszulagenantrag
Auszug aus BFH, 31.01.2006 - III B 57/05
In seiner Mitteilung nach § 126a FGO im Verfahren gegen den Investitionszulagenbescheid 1994 hat der Senat unter Hinweis auf sein Urteil vom 14. September 1999 III R 78/97 (BFHE 189, 273, BStBl II 2000, 37) ausgeführt, er halte die Revision des FA gegen das FG-Urteil hinsichtlich des Investitionszulagenbescheids 1994 für unbegründet, weil das FA durch die Nichtbeanstandung der fehlerhaft unterzeichneten Anträge der Vorjahre einen nachhaltigen Vertrauenstatbestand geschaffen habe, der das Verschulden der Klägerin in den Hintergrund treten lasse.
- BFH, 08.02.2017 - X B 80/16
Billigkeitsmaßnahme bei verfrühter Klagerücknahme
Der BFH habe außerdem in seinen Entscheidungen in BFHE 116, 103, BStBl II 1975, 789 sowie vom 31. Januar 2006 III B 57/05 (BFH/NV 2006, 1047) und vom 14. Januar 2010 VIII B 104/09 (…BFH/NV 2010, 605) die Einbeziehung von Treu und Glauben grundsätzlich zugelassen und nicht auf ein Fehlverhalten der Finanzverwaltung beschränkt.In der Entscheidung in BFH/NV 2006, 1047 habe er vielmehr sogar eigenes Verschulden des Steuerpflichtigen für unbeachtlich gehalten, wenn das FA aufgrund nachhaltigen Verhaltens einen Vertrauenstatbestand geschaffen habe.
b) Der BFH-Beschluss in BFH/NV 2006, 1047 befasste sich, wie der Kläger zu Recht ausführt, mit einem einen Vertrauenstatbestand schaffenden nachhaltigen Verhalten der Finanzbehörde, woran es im Streitfall aus den unter II.2.a genannten Gründen fehlt.
- BFH, 17.03.2008 - III B 41/07
Eigenhändige Unterzeichnung eines Antrags auf Investitionszulage - Änderbarkeit …
a) In der Rechtsprechung des BFH ist geklärt, dass ein für eine GmbH gestellter Antrag auf Investitionszulage gemäß § 6 Abs. 3 des Investitionszulagengesetzes (InvZulG) 1996 eigenhändig vom Geschäftsführer zu unterzeichnen war und deshalb die Unterschrift eines Prokuristen oder eines sonstigen Vertreters nicht genügte (Senatsurteile vom 15. Oktober 1998 III R 58/95, BFHE 187, 141, BStBl II 1999, 237; vom 17. Dezember 1998 III R 87/96, BFHE 188, 182, BStBl II 1999, 313;… vom 30. Juni 1998 III R 5/97, BFH/NV 1999, 363; vom 29. März 2001 III R 48/98, BFHE 195, 1, BStBl II 2001, 629; vom 13. Dezember 2001 III R 24/99, BFHE 196, 464, BStBl II 2002, 159; vom 16. Mai 2002 III R 27/01, BFHE 198, 283, BStBl II 2002, 668;… Senatsbeschlüsse vom 28. Juli 2003 III B 129/02, BFH/NV 2003, 1610;… vom 30. Juni 2004 III B 174/03, BFH/NV 2004, 1619; vom 14. Oktober 2004 III B 54/04, juris;… vom 25. Februar 2005 III B 113/04, BFH/NV 2005, 1144; vom 31. Januar 2006 III B 57/05, BFH/NV 2006, 1047;… vom 31. Januar 2007 III B 168/05, BFH/NV 2007, 977; vom 30. Juli 2007 III B 161/06, juris).